Der Vorstand des Oyama Karate Kai hat sich Ende 2017 überlegt, dass es gut passen würde, wenn der Verein zu seinem 45-jährigen Bestehen die 30. deutsche Meisterschaft im Kyokushinkai-Karateausrichtet. Nun war es so weit: In der KGS-Halle in Neustadt kamen 153 Karateka von 23 Dojos aus ganz Deutschland zusammen, um in Kata und Kumite ihre Meister zu küren.
Am Morgen eröffneten die Kinder und Jugendlichen das Turnier. Gleich im ersten Wettkampf gab es zwei Platzierungen für das Neustädter Heimteam. In der Kata sechs bis zehn Jahre mixed konnte sich Janina Volmer mit ihren exakten Techniken durchsetzen und gewinnen. Mia Battermann wurde Dritte.
Im Kumite mussten die Kämpfer des Oyama Karate Kai noch etwas Lehrgeld zahlen. Mia Battermann und Noel Reimer, beide in der Altersklasse acht und neun Jahre, rauschten dabei mit ihren Niederlagen im Kampf um Platz drei knapp an einer Medaille vorbei.
Erwartungen erfüllt
Alina Röfe erfüllte voll die Erwartungen ihres Trainers Andreas Battermann und setzte sich im Halbfinale der Klasse 14/15 Jahre klar gegen ihre Konkurrentin Victoria Minnich aus Schweinfurt durch. Im Finale traf sie auf Milena Belimov aus Bonn. Trotz der internationalen Erfahrung von Milena machte ihr Alina das Leben schwer. Erst nach der letzten Verlängerung gewann die aktivere Milena durch einen Kampfrichterentscheid.
Bei den Senioren schickten die Neustädter fünf Kämpfer ins Rennen. Im Nachwuchs starteten Maik Reichelt in der Klasse bis 75 Kilogramm und Andre Haelke im Schwergewicht (+ 85 kg). Reichelt traf auf Philipp Oehme aus Mönchengladbach, der knapp einen Kopf größer war, und ging kurz vor Ende der zweiten Runde durch einen Knietreffer zum Kopf auf die Matte. Haelke hatte seinen Gegner Sebastian Bauer aus Freiburg in der zweiten Runde kurz vor der Aufgabe, da er ihm mit seinen starken Fausttechniken die Luft aus dem Bauch schlagen konnte. Doch dann sammelte der Freiburger noch einmal alle Kräfte zu einem Tritt zum Kopf und erwischte Haelke mit dem Schienbein an der Schläfe – Ippon und Sieg. Beide Neustädter zeigten sehr gute Leistungen in ihrem ersten Turnier und bewegten sich auf dem gleichen Level wie ihre Gegner.
Bei den Damen Masters (+ 65 kg) gingen Manja Klässig und Lidia Zali an den Start. Beide scheiterten an Rukiye Demirel aus Berlin, die unglaublich harte Fausttechniken schlug. Klässig kämpfte im Halbfinale über drei Runden gegen Demirel und war deutlich aktiver. Doch die Berlinerin setzte die klareren Treffer und wurde von den Kampfrichtern zur Siegerin erklärt. Klässig gewann damit Bronze. Im Finale zeigte sich fast das gleiche Bild. Zali war aktiver, Demirel verließ sich auf ihre Fäuste. Die erste Runde war sehr ausgeglichen, in der zweiten erhielt Demirel zwei Waza-ari (halber Punkt), die zum Sieg reichten.
Kämpfer überzeugen
In der Kata trat Battermann zur Titelverteidigung an. In der ersten Runde hatte er ein Freilos, danach traf er auf Natali Hirschfeld aus Bonn und setzte sich einstimmig gegen sie durch. Im Halbfinale hieß der Gegner Alexander Thomas, der bereits einen Favoriten aus dem Wettkampf geworfen hatte. Beide zeigten Kanku Dai, eine Kata für den zweiten Dan, und die Leistung war auf Augenhöhe. Das sahen auch die Schiedsrichter so – Battermann gewann knapp mit 3:2 Kampfrichterstimmen. Im Finale wartete Zhelazko Zhelev aus Koblenz, der mit Eugen Harsch einen alten Neustädter und den Kata-Beauftragten aus Deutschland hinter sich gelassen hatte. Beide Karateka bestanden in diesem Sommer gemeinsam die Prüfung zum dritten Dan und freuten sich über diese Fügung. Mit Sushiho zeigten beide die schwerste Kata des Kyokushinkai-Karate. Die Kampfrichter erklärten Battermann einstimmig zum deutschen Meister.
Lob für Organisation
Die Neustädter waren sehr zufrieden mit dem Turnier, das hochklassig und geprägt von Fairness und gegenseitigem Respekt war. Ein Highlight war die Rede des Bürgermeisters Uwe Sternbeck. Viele Besucher, Coaches, Kampfrichter und Teilnehmer lobten die Stimmung und Organisation des Turniers. „Es war eine super Werbung für unseren Sport“, sagte Battermann.
Das Organisationsteam war begeistert von der Unterstützung der vielen Freiwilligen, nicht nur die Neustädter Karateka, auch die Boxerdes Oyama Karate Kai, Eltern und Bekannten standen mit voller Tatkraft und stets bester Stimmung zur Verfügung und haben dieses Event erst möglich gemacht.